Im Zoogeschäft"Oh, sind die süüüß!", quietscht es alle naslang vom Rand des Käfigs zu uns hier herab. So manch einem Kumpel wird furchtbar das Herz bang, denn jetzt holt man sicherlich eins von uns ab.Wir haben hier zwar so ein kleines Holzhaus, das für uns Schutz und auch Schlafstatt sein soll. Doch erstens nehmen sie das des öfteren ganz raus, und zweitens ist es meist zu voll.Ich selbst bin der Senior hier - "Alter Hase", mir macht man schon lang nichts mehr vor.Wohl wegen des schwarzen Flecks an der Nase, zog man die anderen Hasen mir vor.Zwar bin ich noch kein halbes Jahr alt, doch zum verkaufen taug`ich nicht mehr.Der nächste Fänger macht sicher auch mich kalt, dann halt ich als Tierfutter her.Die Mäuse die alt sind, kriegt Gustav der Kater. Die Ratten frisst Kriemhild, die Schlange, stets gern. Die Degu-Frau trauert noch um ihren Partner, er war etwas schwächlich, man hat ihn entfernt. Die Meerschweinchen finden ja alle sehr niedlich, sie gluckern so lieb, sind treu und sehr nett, sind sie zu alt, dann ziehn sie ganz friedlich in den Wildpark und machen die Eulen dort fett.Heut Abend, wenn alle Käufer gegangen, wenn die Türe sich schließt, wird mir kalt.Dann schlagen sie blitzschnell zu und fangen auch mich ein, denn auch ich bin zu alt.Und morgen schon wird dann der Nachschub rollen, ganz klein und zart und flauschig und weich.Mit Kuscheltieren wird der Rubel hier rollen, denn vom Mitgefühl wird der Mensch nicht reich."Oh, sind die süüüß!", quietscht es alle naslang vom Rand des Käfigs zu uns hier herab...........da capo al fine. Christiane Gezeck
Als sie meinen Hund abholten
Als sie die „Kampfhunde" ausrotteten, habe ich geschwiegen. Ich hatte ja keinen „Kampfhund“. Als sie die Herdenschutzhund abholten, habe ich geschwiegen, ich hatte ja keinen Herdenschutzhund. Als sie alle größeren Hund verbaten, habe ich geschwiegen ich hatte ja keinen großen Hund. Als sie meinen Hund abholten, hat das niemanden mehr interessiert. Verfasser unbekannt
Ich hatte Dich lieb!
Am Morgen bist du sehr früh aufgestanden und hast die Koffer gepackt. Du nahmst meine Leine, was war ich glücklich! Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub - Hurra ! Wir fuhren mit dem Wagen und du hast am Straßenrand gehalten. Die Tür ging auf und du hast einen Stock geworfen. Ich lief und lief, bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte, um ihn dir zu bringen. Als ich zurückkam, warst du nicht mehr da! In Panik bin ich in alle Richtungen gelaufen, um dich zu finden, aber ich wurde immer schwächer...........ich hatte Angst und großen Hunger. Ein fremder Mann kam, legte mir ein Halsband um und nahm mich mit. Bald befand ich mich in einem Käfig und wartete dort auf deine Rückkehr. Aber du bist nicht gekommen. Dann wurde mein Käfig geöffnet, nein, du warst es nicht -es war der Mann, der mich gefunden hatte. Er brachte mich in einen Raum - es roch nach Tod! Meine Stunde war gekommen. Geliebtes Herrchen, ich will, dass du weißt, dass ich dich trotz allen Leidens, das du mir angetan hast, mich immer noch an dein Bild erinnere. Und falls ich noch einmal auf die Erde zurückkommen könnte - ich würde auf dich zulaufen, denn ICH HATTE DICH LIEB !!!
Diese traurige Geschichte stammt aus einer Belgischen Zeitung mit der Bitte, sie zu verbreiten. Wenn mit dieser Geschichte auch nur ein einziger Hund vor so einem Schicksal bewahrt wird, ist schon viel gewonnen - ein Mensch mehr, der nachgedacht hat!
Laika, vom Streuner in Moskaus Straßen zu den Sternen.
Es war der dritte November 1957, als zum ersten Mal ein Lebewesen die schützende Atmosphäre seines Heimatplaneten verließ. Die Hündin Kudrjawka (Löckchen) war ein Mischling aus Husky und Terrier und etwa drei Jahre alt - ein herrenloser Streuner in Moskaus Straßen. Den Namen Laika (Kläffer) erhielt das Tier erst später von seinem Trainer. Laika erwies sich auch bei lange währenden, intensiven Belastungen in der Ausbildung als besonders geduldig. In einer Zentrifuge wurde sie nicht nur an die Beschleunigung eines Starts gewöhnt sondern auch den Lärm und die Vibrationen. Um sich an die Enge der Kabine zu gewöhnen, setzte man sie tagelang in immer kleinere Zwinger. Nach dem Start zeigten Telemetriedaten, dass sie zwar aufgeregt war aber fraß. Nachdem jedoch die Kühlvorrichtung versagte, stieg die Temperatur in der Kabine auf 40 Grad. Die große Hitze und der Stress setzten ihr zu: nach sieben Stunden in der Umlaufbahn wurden keine Lebenszeichen mehr übertragen. Ohnehin war nicht vorgesehen die Kapsel zur Erde zurück zu holen. 1998 bekannte Laika `s Ausbilder öffentlich: „Je mehr Zeit vergeht, desto mehr tut es mir leid. Wir haben von der Mission nicht genug gelernt, um den Tod des Hundes zu rechtfertigen.“ Peter Runge
Maikätzchen
Vergangenen Mittags brachte meine Katze zur Welt sechs allerliebste kleine Kätzchen, Maikätzchen, alle weiß mit schwarzen Schwänzchen. Fürwahr, es war ein zierlich Wochenbettchen! Die Köchin aber - Köchinnen sind grausam, und Menschlichkeit wächst nicht in einer Küche -die wollte von den Sechsen fünf ertränken, fünf weiße, schwarzgeschwänzte Maienkätzchenermorden wollte dieses verruchte Weib. Ich half ihr heim! - Der Himmel segne mir meine Menschlichkeit! Die lieben Kätzchen, sie wuchsen auf und schritten binnen kurzem erhobnen Schwanzes über Hof und Herd; ja, wie die Köchin auch grimmig drein sah, sie wuchsen auf , und nachts vor ihrem Fenster probierten sie die allerliebsten Stimmchen. Ich aber, wie ich sie so wachsen sah, ich pries mich selbst und meine Menschlichkeit. - Ein Jahr ist um, und Katzen sind die Kätzchen, und Maitag ist’s - Wie soll ich es beschreiben, das Schauspiel, das sich jetzt vor mir entfaltet! Mein ganzes Haus, vom Keller bis zum Giebel, ein jeder Winkel ist ein Wochenbettchen! Hier liegt das eine, dort das andre Kätzchen, in Schränken, Körben, unter Tisch und Treppen, die Alte gar - nein, es ist unaussprechlich, liegt in der Köchin jungfräulichem Bette! Und jede, jede von den sieben Katzen hat sieben, denkt euch! sieben junge Kätzchen, Maikatzen, alle weiß mit schwarzen Schwänzchen! Die Köchin rast, ich kann der blinden Wut nicht Schranken setzen dieses Frauenzimmers; ersäufen will sie alle neunundvierzig! Mir selber, ach! mir läuft der Kopf davon - O Menschlichkeit, wie soll ich dich bewahren! Was fang ich an mit sechsundfünfzig Katzen! Theodor Storm
Eine schöne Geschichte
Immer wieder wird über die Euthanasie kranker und behinderter Tiere diskutiert. Vielfach haben wir gehört, dass es doch mehr Sinn macht, gesunde Tiere zu retten, statt kranke und behinderte. Leid und Lebensqualität müssen natürlich gewissenhaft abgewogen werden, aber die muss stets eine Einzelfallentscheidung sein und niemals ein Pauschalurteil gegen kranke und behinderte Tiere. Die nachfolgende Geschichte wurde aus dem Spanischen übersetzt, der Autor ist leider unbekannt. Der Inhaber eines Geschäftes brachte gerade an seiner Eingangstür folgendes Schild an: „Welpen zu verkaufen.“ Ein kleiner Junge kam ins Geschäft und fragte: „Wieviel kosten die Hunde?“ Der Inhaber antwortete: „Zwischen 30 und 50 Euro.“ Der Junge steckte die Hand in die Hosentasche und holte ein paar Münzen heraus. „Ich habe nur 2,37 Euro, kann ich die Welpen sehen?“ Der Mann lächelte und pfiff. Aus dem hinteren Teil des Ladens kam seine Hündin gerannt, gefolgt von ihren 5 Welpen. Einer der Welpen blieb ziemlich weit zurück. Der Junge zeigte sofort auf den Hund der humpelte und fragte: „Was ist mit diesem Hündchen?“ Der Mann erklärte ihm, dass ihm der Tierarzt gleich nach der Geburt des Hundes sagte, dass der eine kaputte Hüfte hätte und für den Rest des Lebens humpeln würde. Der Junge war sehr gerührt und sagte: „Dies ist der Hund, den ich kaufen möchte!“ Aber der Mann erwiderte: „Nein, du wirst diesen Hund nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich haben willst, werde ich ihn dir schenken.“ Der Junge wurde sehr ärgerlich, er sah dem Mann direkt in die Augen und sprach :“Nein; ich will nicht, dass sie mir den Hund schenken, er ist genau so viel wert wie die anderen Welpen und ich werde ihnen den vollen Preis für ihn bezahlen. Ich gebe ihnen jetzt meine 2,37 Euro und 0,50 Euro jeden Monat, bis ich den Hund voll bezahlt habe.“ Der Mann sagte: “Sohn, du willst diesen Hund in Wirklichkeit gar nicht kaufen. Er wird niemals in der Lage sein zu rennen, zu springen und spielen wie andere Hunde.“ Der Jung bückte sich, hob sein Hosenbein hoch und zeigte sein linkes Bein, welches sehr verkrüppelt und unbrauchbar war. Es wurde von einem großen Metallgestell gehalten. Er schaute den Mann wieder an und sagte: „Gut, ich kann auch nicht sehr gut laufen und das Hündchen braucht jemanden der es verseht!“ Der Mann biß sich auf die Lippen, seine Augen füllten sich mit Tränen. Er lächelte und sagt: „Mein Sohn, ich hoffe und bete, dass jeder der Welpen einen Herrn haben wird wie du es bist.“
Frag doch die Vögel. Die Einstellung zu Natur und Tieren
Nur wenige Stellen der Schrift sind so gründlich missverstanden worden wie zwei Passagen der Schöpfungsgeschichte. Die Folgen sind bis heute verheerend.Als Gott die Menschen erschaffen hatte, sprach er zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ Und nach Noahs Errettung vor der Sintflut spricht der Herr zu ihm und seinen Söhnen: „Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögel und dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich´s euch alles gegeben.“ Hieraus zu folgern, alle Tiere seien vogelfrei und dürften nach Belieben gequält und ausgerottet werden, ist eklatante Blasphemie. Und dennoch ist eben das die tägliche millionenfache Praxis brutaler Menschen.Alle Tiere sind eine Schöpfung Gottes. Das steht klar und eindeutig in der Bibel. Und wenn Gott uns auch zum Herrscher über die Tiere erhoben hat, so heißt das doch noch lange nicht, dass wir sie in die barbarische Folterzange nehmen dürfen. Als 1970 der weltberühmte deutsche Tierschützer Prof. Bernhard Grzimek sagte, die Ausrottung einer Tierart sei ein schlimmeres Verbrechen als die Zerstörung der Akropolis oder des Kölner Doms, erhob sich ein Sturm der Entrüstung. Man beschuldigte ihn der Gotteslästerung. Wieso eigentlich? Tiere sind, ich will es noch einmal wiederholen, die Schöpfung Gottes. Bauten, auch sakrale, sind lediglich von Menschenhand erschaffene Werke.Wie heißt es so schön im Buche Hiob: „Frage doch das Vieh, das wird dich´s lehren und die Vögel unter dem Himmel, die werden dir´s sagen oder die Sträucher der Erde, die werden dich´s lehren und die Fische im Meer werden dir´s erzählen. Wer erkennte nicht an dem allen, dass des Herrn Hand das gemacht hat, dass in seiner Hand ist die Seele von allem, was lebt und der Lebensodem aller Menschen?“Warum wird all dies von uns Menschen immer wieder verdrängt zugunsten einer maßlosen Selbstüberschätzung? Auch wenn es in der Schöpfungsgeschichte heißt: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“ oder nach dem Urtext: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis“, so bedeutet das doch wirklich nicht, dass wir Menschen Gott gleich wären.Aber viele Leute legen das so aus und bilden sich noch etwas darauf ein, vor allem in heutiger Zeit. Sie „verbessern“ Gottes Schöpfung, indem sie federlose, dünnknochige, laufunfähige, Rieseneier legende Batteriehühner züchten, indem sie riesige tropische Urwälder „urbar“ machen, also in Steppen verwandeln und Steppen in Wüsten, indem sie Millionen Tiere sinnlos morden: die Bisons auf nordamerikanischen Prärien; die Wale, Heringe und Robben fast vernichten, 200 Millionen Zugvögel alljährlich in Italien schießen; indem sie in den letzten drei Jahrzehnten mehr als 4000 Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich ausgerottet haben; indem sie die Wälder sterben lassen; die Luft, den Erdboden, das Süßwasser und die Meere vergiften, bis wir unsere eigene Existenz auf Erden ruiniert haben; indem sie ein atomares Vernichtungspotential schaffen, das genügt, um tausend Sonnen in die Luft zu sprengen; indem sie in ihrer vermeintlichen Gottähnlichkeit Dinge erschaffen, die uns im nachhinein als Antischöpfung dem Untergang entgegen treiben.Sind das nicht alles die gravierendsten Todsünden?Leider jedoch fühlt sich die Kirche hier nicht voll verantwortlich. Dabei böte die Bibel durchaus die notwendige Grundlage. Es hat geradezu den Anschein, als ob der Klerus in früheren Jahrhunderten seine Antipathie gegen jene die Bibel kritisierenden Naturwissenschaftler auf die unschuldigen Geschöpfe der Natur, auf die Tiere, übertragen und sich von ihnen distanziert habe.Eine berühmte Ausnahme, der heilige Franziskus von Assisi, war und blieb bedauerlicherweise ein klerikaler Außenseiter.Überall, wo sich die Heilige Schrift mit dem Naturgeschehen befasst, sind Diskrepanzen zur Biologie von gestern zu verzeichnen, aber dafür gerade um so wunderbarere Übereinstimmungen mit jener Biologie, die heute von einem großen Teil der Verhaltensforscher betrieben wird.Bereits König Salomo gewann einen guten Grad seiner Weisheit aus der Beobachtung von Tieren. "Und er redete über das Vieh und über die Vögel und über das Gewürm und über die Fische", heißt es im ersten Buch der Könige. Nobelpreisträger Prof. Konrad Lorenz hat das für einen Buchtitel etwas frei mit "Und er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen" abgewandelt. Aber das zeigt ja nur, dass er bei seiner Erforschung der Tierseele auf dem von Salomo beschrittenen Weg weitergegangen ist.Ein besonders schönes Beispiel für das Gewinnen einer dem Menschen dienenden Weisheit aus dem Tierverhalten gibt uns Salomo in seinem Spruch gegen die Faulheit: "Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr! Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann, noch Herrn hat, so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte."Hierbei handelt es sich offensichtlich um die nordafrikanisch-levantinische Getreideameise Messor barbarus. Betrachten wir einmal ihr emsiges Treiben:Sie sammelt in der Erntezeit Gras- und Getreidesamen in unterirdischen Vorratskammern, um die folgenden Dürremonate zu überleben. Die Getreidesilos eines Millionenstaates können sich über ein Areal von fünfzig Metern Durchmesser erstrecken und mehr als tausend Meter tiefe Speicherhöhlen mit bis zu zehn Zentnern Getreide umfassen. Um sie zu füllen, müssen die sechs Millimeter kleinen Tiere eine gewaltige Arbeitsleistung vollbringen. Tag und Nacht marschieren ihre Heerscharen auf in Jahren ausgetretenen Pfaden zu den Erntefeldern und kehren, ein jedes Tier mit einem Korn zwischen den Mandibeln, wieder heim.Vor dem Nestgang nehmen zehn Millimeter große Soldaten die Ernte in Empfang, knacken die "Nüsse" mit ihren kräftigen Kieferzangen, entspelzen die Frucht und geben sie an Transportarbeiterinnen weiter, die sie in den Silos einlagern. Allmählich entsteht bei jedem Soldaten ein bis zu fünf Zentimeter hoher Abfallhaufen, insgesamt eine weite Pyramidenkolonie.Der gesamte Staat ist in fieberhafter, pausenloser Tätigkeit. An Schlaf denken sie nicht, weder am Tage noch in der Nacht. Pausieren und Urlaub sind unbekannte Begriffe. Der Arbeitstag hat exakt 24 Stunden - viele Wochen lang. Manchmal bleibt ein Tierchen auf der Ameisenstraße stehen und döst etwas vor sich hin. Aber gleich kommt eine nachfolgende Sammlerin und rempelt den Säumigen an und gleich geht es weiter in vollem Arbeitstempo. Denn wenn das Pensum nicht erfüllt wird, muss der Staat in den kommenden mageren Monaten zugrunde gehen. Womit sich bewahrheiten würde, was Salomo dem Faulen ironisch zuruft: "Ja, schlafe noch ein wenig, schlummre ruhig, schlage die Hände ineinander ein wenig, dass Du schlafest, so wird dich die Armut übereilen wie ein Räuber und der Mangel wie ein feindlicher Krieger."Also auch schon im Alten Testament: Lehrstücke für den Menschen aus dem Leben der Tiere, wie sie die moderne Verhaltensforschung nicht besser liefern könnte!Dies eben referierte Beispiel wirft eine Frage nach einem weiteren viel zitierten Bibelwort auf: "Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden", heißt es im Evangelium des Matthäus. "Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen und euer himmlischer Vater nährt sie doch."Hiergegen führen Biologen ins Feld, dass es eben doch eine ganze Reihe von Tieren gibt, die in die Scheunen sammeln, nicht nur die eben beschriebenen Getreideameisen, nicht nur Bienen und Hummeln, nicht nur die hierfür allbekannten Eichhörnchen und Feldhamster, nicht nur Biber, Bisam, Maulwurf, Rötel- und Schneemaus, nicht nur Pfeifhause, Streifenhörnchen, Rotfuchs, Wolf und Hermelin, sondern auch Vögel wie Eichel-, Tannen- und andere Häher, wie Eichelspecht, Kleiber, Sumpfmeise, Neuntöter, Stein-, Wald- und Sperlingkauz, um nur einige zu nennen.Aber all diesen Tieren geht es nicht darum, Schätze nur der Eitelkeit oder des Geltungstriebes zuliebe aufzuhäufen, sondern um für das nackte Überleben in künftigen Notzeiten vorzusorgen. In diesem Sinne betrachtet, besteht kein Widerspruch zwischen Bibel und Biologie.Im Gegenteil. Betrachten wir einmal einen jener sehr seltenen Vögel, die nicht in die Scheunen sammeln, etwa die Kohlmeise. Wie überlebt sie einen harten Winter? Vielen Lesern wird schon folgendes aufgefallen sein: Hängen wir den Meisen einen Talgring mit Körnerfutter vor das Fenster, kommen sie alsbald herbei, picken nur ganz wenig davon und verschwinden wieder, um erst später wieder zu erscheinen und abermals nur ein wenig zu knabbern.Würden sie nach Art gieriger Menschen eine eben entdeckte Futterquelle sogleich vollständig ausbeuten, wüssten sie hernach nicht, wo und wie sie sich in Zukunft ernähren sollten und müssten elend verhungern. So aber kennen sie an die zwanzig auch in Zukunft nicht so leicht versiegende Fundorte, etwa in den Rindenritzen eines Baumstammes, in den Zapfen eines Nadelbaumes, an der Flanke eines Komposthaufens, im Futterhäuschen am Fenster der Menschen. Eine beneidenswerte Methode, gerade durch Maßhalten die Zukunft zu sichern. Das ist genau die Botschaft, die uns die Bibel vermitteln will.Noch verblüffender werden die Übereinstimmungen, wenn wir dem Prediger Salomo bei seiner Rede über die Vergänglichkeit des Menschen lauschen: "Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, damit Gott sie prüfe und sie sehen, dass sie selber sind wie die Tiere. Denn es geht dem Menschen wie den Tieren: wenn diese sterben, so stirbt auch er und sie haben alle einen Odem und der Mensch hat den Tieren nichts voraus; denn es ist alles eitel. Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Odem des Menschen aufwärts fahre und der Odem der Tiere hinab unter die Erde fahre?"Die Hoffnung auf eine Auferstehung kam erst viel später durch Christus in die Welt. Aber wer will sagen, dass allein "der Odem der Menschen aufwärts fahre" und jener der Tiere nicht? Vielleicht gehören wir Menschen der einzigen Spezies an, die sich Gedanken über Gott und das Jenseits machen kann. Aber das ist doch noch lange kein Grund anzunehmen, dass deshalb alle Tiere als Geschöpfe Gottes der ewigen Verdammnis preisgegeben wären.Wie groß oder klein wir den Unterschied zwischen Menschen und Tieren einschätzen, hängt von der Größe des Bildes ab, das wir uns von Gott und uns selbst machen. Halten wir uns für gottähnlich, verachten wir die Tiere als niederes Gewürm. Ist für uns Gott die auch im Kleinsten wirkende, weltallumfassende Unendlichkeit, werden uns die Tiere zu Brüdern.Doch zurück zum weisen Salomo. Von der Unsicherheit über die Auferstehung abgesehen, ist sein zitiertes Wort exakt die Sicht der modernen Verhaltensforschung über die Einheit der Natur, über die Verwandtschaft des Fleisches zwischen Mensch und Tier. Ein entscheidender Gesichtspunkt, wenn wir die materielle Basis dessen richtig betrachten wollen, auf der das spezifisch Menschliche, also der geistige Bereich, aufbaut und von der es zu Teilen auch abhängig ist. Verfasser unbekannt