Wann benötigt ein Igel Hilfe?

Igel sind geschützte Tiere: Es ist nicht gestattet, gesunde, normalgewichtige Tiere aufzunehmen!
Natürlich  dürfen verwaiste Igelsäuglinge (mit noch geschlossenen Augen), offensichtlich kranke oder verletzte Tiere ganzjährig aufgenommen werden, wenn sie dann sachkundig gepflegt werden.
Krankheitsbilder sind:
Blasen die sich in den Nasenlöchern bilden, - weiß bis gelblicher Schleim der sich in den Nasenlöchern befindet und austritt, - Husten und röchelnde Atmung, nach Luft pumpen, - torkelnder, zitternder, schwankender, unsicherer Gang, - keine Reaktion bei Berührung, - hellgrüner, dunkel-grüner, weißlicher, blutiger Kot, Durchfall, - keine Gewichtszunahme, besonders bei Jungigeln, - Lähmungen, besonders der Hinterbeine, - starker Stachel oder Fellverlust, - Verletzungen des Igels.
Selbstbespeichelung ist keine Krankheit!

Gemeinhin werden die sogenannten Herbstigel als Tiere eines zweiten Wurfes einer Igelin und als grundsätzlich pflegebedürftig angesehen. Beides ist falsch, denn eine Igelin wirft unter normalen Umständen nur einmal im Jahr. Es handelt sich vielmehr um Jungtiere, die zu spät im Jahr geboren wurden oder deren Mutter zu Tode gekommen ist. Bei im September oder gar erst im Oktober geborenen Igeln sind die Aussicht, dass sie ohne menschliche Hilfe am Leben bleiben zweifelhaft. Trotzdem darf nicht jeder dieser Igel ins Haus zur Pflege aufgenommen werden. Igel sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützte Tiere. Sie gelten als pflegebedürftig, wenn sie Anfang Oktober weniger als
200 g wiegen oder im November oder später deutlich weniger als 500 g wiegen.
Aber auch bei solchen Igeln muss die Entscheidung, sie aufzunehmen in Abhängigkeit zur Witterung getroffen werden, bei milder Witterung und gutem Nahrungsangebot soll man eher abwarten, den Igel beobachten und wenn möglich eine Futterstelle einrichten. In Zweifelsfällen sollte man sich beraten lassen. Jeder Igel, der aufgenommen wird, muss zunächst tierärztlich untersucht werden.
Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Wer jemanden aus dem Wasser zieht, ist auch weiterhin für ihn verantwortlich.“



Eine Futterstelle kann das Überleben sichern

Wasser (auf keinen Fall Milch)
Katzen- oder Hundedosenfutter, hart gekochtes Ei, Rührei.

Katzentrockenfutter, Igeltrockenfutter.

Igelbauch kälter als Ihre Hand?

Igel warm stellen (18-20 Grad), handwarme Wärmflasche in die Kiste, Handtuch drüber, Igel darauf und mit Handtuch abdecken.
Schwachen Tieren vorsichtig mit einer Einwegspritze (ohne Kanüle) lauwarmen Fenchel- oder Kamillentee einflößen.

Erholt sich  der Patient nach 1-2 Tagen nicht, dann ist er krank und muss zum Tierarzt.

Wenn Sie weitere Ratschläge benötigen, dann schauen Sie sich weiter auf unseren Seiten um.

Ein trockener, katzensicherer Futterplatz ist schnell gebastelt